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Das Schlimmste Produkt des Faschismus ist der Antifaschismus

Dienstag 21. Oktober 2008

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Die Frage bezüglich des Antifaschismus der letzten Jahre, wird praktisch ausschließlich als Reaktion auf schwere neofaschistische Angriffe gestellt. Die Antwort war meistens eine Vermehrung von prahlerischen Deklarationen des Kampfes gegen den Neofaschismus.

Der überwiegende Teil dieser reaktiven Ereignisse zeigt, dass die Linie des Antifaschismus eine Ideologie mit ihrer unvermeidbaren rhetorischen und mystifizierenden Last und ihrem Nachdruck ist und das stellt offensichtlich ein Problem dar.

Der Antifaschismus sowie andere Bereiche der Aktion, Tierrechte, Antimilitarismus, Antisexismus, Antirassismus, etc. sind eingeschränkt und limitieren sich auf die
antagonistische Reaktion, aber aus einer Projektionalität heraus gesehen, sind sie gleich Null.
Jeder Pfad der nicht in die Richtung der völligen Subversion und zur Selbstbestimmung geht, ist tragischer Weise zum Scheitern verurteilt. Der Widerstand hat eine demokratische, nicht revolutionäre Zukunft und kommt keinerlei Verlust der Freiheit zuvor, nicht einmal diejenigen, die wir als befreiende Angriffe bezeichnen; die neofaschistischen Angriffe, so wie die Ausbeutung des Menschen, der Tiere und der natürliche Ressourcen, wachsen auf dem fruchtbaren Terrain der Ideologien, der Homogenisierung und des sozialen Friedens der sich hierdurch so oft anpasst.
Das Fehlen der revolutionären Perspektive drängt unausweichlich und geht immer in Richtung des Konformismus des geringeren Übels, aber das bestimmt ein langsames und unentrinnbares Bewegen in Richtung des ultimativen Verlusts der Freiheit

In dieser Situation, sticht das Auftreten derjenigen gefährlich hervor die es bevorzugen als Opfer bezeichnet zu werden, lieber als die Subversion zu fördern, die vielleicht unverständlich für die Masse ist, die selbe Masse mit der sie sich über populistische oder opferhafte Aufrufe anzufreunden versucht. Genauso die Antifaschisten, die die Geschichte der im Kampf getöteten Anarchisten neu schreiben, ihnen die schädliche Bezeichnung „Kommunisten“ ankleben. Die Antifaschisten, die sich für die Ausschaffungszentren entschieden, für die Intervention im Kosovo, für die Legalisierung der besetzten Räume und die, die beide Augen im Anbetracht der Repression des Staatsanwalts Marini gegen die Anarchisten während der Operation Cervantes geschlossen haben. Diejenigen, die sich in Bezug auf die Methodologie verschiedener eigener gemachter Angriffe, oder vielleicht noch schlimmer, für die Seite der Denunziation verfügbar machen; dort gibt es die Antifa, die die Ästhetik des Bombenwerfers und des Dolches lieben, das aber nur bei einem bestimmten Sicherheitsabstand von der eigenen Wohnung. Letzten Endes ist auch die Feuerwehr antifaschistisch.
An der antifaschistischen Front gibt es Raum für jede Art des Autoritarismus und der Scheinheiligkeit.
Es ist daher nicht erstaunlich, wenn ein so partieller Kampf nur auf symbolische Weise wirkt. Die faschistischen Messerstechereien sind nur die Spitze des Eisbergs, aber ohne eine Ausbildung und vor allem ohne eine Kritik und eine antiautoritäre Praktik wird nicht nur eine Reaktion auf die Gewalt unmöglich, sondern auch ein Angriff auf das Fundament dessen Entstehens.
Es ist ebenfalls klar, dass wer sich auf dem Terrain des Notfalls bewegt, des Speziellen, das gute Spiel aller mitmacht, der Politiker, die, während sie die eigene Fahne schwenken, exklusiv die eklatanteren Vorfälle aufzeigen um nicht nur den sozialen Frieden in seinem Gedeihen bestätigen, sondern mit der Entschuldigung der nunmehr mystischen und historisch tragischen „Antifaschistischen Front†jedwede Form des Kampfes homogenisieren und für die demokratische und institutionelle Partizipation rekuperieren und die radikaleren Spannungen unter dem Schild der Ausschlusseinheit (tout court Einheit) erdrücken.
Entweder der Antifaschismus bettet sich in einer antiautoritären Perspektive ein, oder er ist einfach nur eine rituelle Formalität.

Unverschämte Antiautoritäre – Turin, 20.07.2005.

Il Peggior prodotto del fascismo e’ l’antifascismo in Machete #3, November 2008.
Deutsche Ãœbersetzung in: Alles geht weiter #1, Februar 2011.

Für diese Broschüre nochmal überarbeitet :

Der Anarchismus gegen den Antifaschismus
(download booklet)